Homely-Pilot

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Am 31. März rief mich ein Mitarbeiter von Thermondo an, ob wir nicht als Pilotkunde eine neue intelligente externe Steuerung für unsere Wärmepumpe ausprobieren wollen. Darüber war ich hoch erfreut, das war ja eigentlich genau das, wonach ich bis dahin gesucht habe.

Gleich am 4.4. kam dann der technische Leiter von Thermondo zusammen mit dem CEO der kleinen englischen Firma Homely zu uns, um ihren Controller bei uns provisorisch zu installieren. Er ist angebunden an den SG ready-Eingang der Wärmepumpe und übernimmt die komplette Steuerung der Wärmepumpe. Bestandteil des Systems ist ein Thermometer, das die Zimmertemperatur zum Homely-Controller funkt. Das Thermometer soll möglichst in einem zentralen Raum befestigt werden. Wir wählten in Absprache mit Thermondo unser Wohnzimmer im Erdgeschoss. Seitdem ist unsere Wärmepumpe nicht mehr außentemperaturgesteuert sondern arbeitet so, dass die Raumtemperatur stabil gehalten wird.

Man kann über eine App auf dem Smartphone die Wunschtemperatur (mit Zeitplänen) einstellen, die dann allerdings nur für den einen Raum mit Thermometer zuverlässig gehalten wird. Leider ist der Wärmebedarf in unseren Räumen sehr unterschiedlich. Während das Erdgeschoss gerade nach der Einblasdämmung ordentlich isoliert erscheint, wird es im Obergeschoss recht schnell kalt. Dem kann man durch den hydraulischen Abgleich und der Einstellung der Thermostatventile an den Heizkörpern grundsätzlich gut entgegen wirken. Dies funktionierte so jetzt mit dem Homely-System erstmal nicht mehr. Es entstand nämlich die Situation, dass es unten schön warm war, Homely mit der Temperatur von 21 Grad zufrieden war, die Wärmepumpe abregelte und es damit oben immer kälter wurde.

In Absprache mit dem Thermondo-Support haben wir dann das Thermostat ins Obergeschoss verlegt. Zum Glück reicht die Funkverbindung bis in unseren Heizungskeller, wo der Homely-Controller installiert ist. Damit funktioniert die Temperatursteuerung nun bemerkenswert zuverlässig. Unten sind in der Regel 21 Grad, oben ist es oft noch etwas kühler.

Nach und nach wurden dann Smart Features aktiviert. Homely kann nämlich anhand des Wetterberichts Vorhersagen über den Wärmebedarfs unseres Hauses treffen und das Haus z. B. auch leicht vorheizen. Besonders hilfreich ist, dass Homely auch eine Beschreibung unserer PV-Anlage verwendet, um den geschätzten Ertrag in der nächsten Zeit zu berücksichtigen, so dass der Eigenverbrauchsanteil unseres PV-Stroms optimiert werden kann. Eine direkte physikalische Anbindung unseres Wechselrichters ist damit gar nicht mehr erforderlich.

Irgendwann hat Homely die Wärmepumpe auf eine sehr hohe Vorlauftemperatur hochgefahren und auch mal die Heizung außerhalb der Heizperiode gestartet. Mit Hilfe des Supports konnten wir das Problem dann identifizieren. Bei der LG-Steuerung waren Heizpläne hinterlegt, die sich irgendwie nicht mit Homely vertragen haben. Seit dem Entfernen dieser Heizpläne läuft das System stabil.

Wir sind mit Homely bisher sehr zufrieden. Leider werden wir nur schwer beurteilen können, inwiefern die Steuerung die Kosten senkt, da wir ja keinen Vorher-/Nachhervergleich machen können.

Thermondo hat uns übrigens den Hinweis gegeben, dass wenn wir in der Lage wären, unseren Strom stundengenau abgerechnet zu bekommen, würden sie entsprechende Steuerungsfeatures im Homely-System testweise für uns aktivieren.

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