Nun ist es soweit. Wir können bilanzieren, inwieweit sich die Installation der Wärmepumpe für uns rechnet.
Nochmal zur Erinnerung: Wir haben in den letzten acht Jahren im Schnitt knapp 39.000 KWh Gas verbraucht. Die Verbräuche schwankten zwischen knapp 37.000 KWh und 45.000 KWh. Ursache für die unterschiedlichen Verbräuche bei uns waren vermutlich unterschiedlich eingestellte Warmwassertemperaturen und natürlich Unterschiede bei den Außentemperaturen. Letzteres kann man durch die Berücksichtigung des Klimafaktors herausrechnen. Dieser schwankte für unsere Region in den acht Jahren zwischen 1,04 und 1,16. Multipliziert man unsere Verbräuche jeweils mit dem Klimafaktor und teilt den so errechneten Durchschnittsverbrauch wieder durch den durchschnittlichen Klimafaktor (1,1), landen wir auch wieder bei ca. 39.000 KWh Gas/anno.
Im relativ warmen Jahr 2022, wo wir aufgrund des Ukraine-Kriegs auch noch sämtliche Sparpotentiale ausgereizt haben, hat uns unser Gasversorger 3.426,34 EUR für 36.993 kWh Gas in Rechnung gestellt, in 2021 waren es für 41.923 KWh Gas noch 2.192,18 EUR. Die KWh Gas kostete uns am Ende ca. 8ct. Die Grundgebühr betrug jährlich 130€.
Nach einem Jahr zeigt unsere Wärmepumpe an, dass sie 8943 KWh Strom verbraucht hat. Diese Angabe erscheint plausibel. Unser Stromverbrauch, der teilweise durch unsere PV-Anlage gedeckt wird, betrug in diesem Jahr insgesamt 13.700 KWh. Das passt zu unserem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch, der vor Installation der Wärmepumpe bei ca. 5000 KWh (mit leicht steigender Tendenz) lag.
Leider können wir die Jahresarbeitszahl unserer Wärmepumpe nicht bestimmen, da die von der Wärmepumpe angezeigte Wärmemenge (15.588 KWh) nicht plausibel ist. Wir können aber festhalten, dass wir 39.000 / 8.943 = 4,36 mal weniger Energie benötigt haben. Zu diesem sehr erfreulichen Ergebnis haben aber vermutlich auch der hydraulische Abgleich und die Einblasdämmung beigetragen. Normalisieren wir den Verbrauch noch mit dem durchschnittlichen Klimafaktor 1,1 geteilt durch den aktuellen Klimafaktor von 1,17 kommen wir auf (39.000 * 1,1) / (8.943 * 1,17) = 4,1. Also auch witterungsbereinigt haben wir mit der Wärmepumpe weniger als ein Viertel der Energie im Vergleich zur Gasheizung benötigt.
Wir beziehen unseren Strom ja von Tibber, wodurch unser Strompreis zurzeit monatlich variiert. Im März 2023 berechnete uns Tibber noch 27,94ct / KWh, im Januar 2024 waren es dann nur noch 24,93 ct / KWh. Rund zwei Drittel unseres Wärmepumpenstroms haben wir von November bis Februar verbraucht. Wenn ich unsere Strompreise nach unserem Verbrauch gewichtet mittele, können wir von einem Strompreis von ca. 26 KWh ausgehen. Dann hätte uns der Strom für unser erstes Jahr 8943 * 26 ct = 2.325€ gekostet. Wir haben also mindestens 1000€ gegenüber dem Vorjahr gespart. Wenn man noch berücksichtigt, dass ein Teil von der PV-Anlage mit 13ct / KWh beigesteuert wurde, ist die Ersparnis noch größer. Die Berechnung dafür werde ich in einem späteren Beitrag vorstellen.
Wie sieht das Einsparpotential aber perspektivisch aus? In einem früheren Beitrag bin ich von enem Presisverhältnis von 3 zwischen Strom und Gas ausgegangen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz schätzt in seiner Begleitanalyse zum novellierten Gebäudeenergiegesetz den Strompreis im Jahr 2042 auf ca. 40,3 ct / KWh und den Gaspreis auf ungefähr 16,5 ct / KWh. Das entspräche einem Verhältnis von ungefähr 2,5. Dann würde unsere Gasheizung, wenn sie noch liefe, für rund 6.400€ Gas verheizen, während unsere Wärmepumpenheizung dann mit rund 3.600€ für Strom auskommen sollte, Die Ersparnis könnte dann also schon bei jährlich 2.800 € liegen. Wenn es wirklich so kommen sollte, hätten sich also sämtliche Investitionen bis dahin schon lange amortisiert.