Bereits parallel mit der Beauftragung des Energieberaters hatten wir mit unserem Heizungsbauer über einen hydraulischen Abgleich gesprochen. Dieser würde sich aus seiner Sicht unabhängig von der Heizungsart lohnen. Also haben wir uns ein Angebot von ihm erstellen lassen und damit einen BAFA-Förderantrag (Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme) gestellt. Leider waren die Arbeiten am Ende teurer (insgesamt 2138€), der Differenzbetrag wurde bei der Fördersumme dann nicht mehr berücksichtigt. Am Ende haben wir nur 311€ Förderung bekommen. Hier wäre es klüger gewesen, vorsorglich eine höhere Summe zu beantragen.
Ein hydraulischer Abgleich kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die Heizlastberechnung für das Gebäude ist dabei von großem Nutzen und bei Neubauten in der Regel im Rahmen der Heizungsdimensionierung bereits erstellt worden. Bei unserem alten Haus ist das nicht der Fall. Im Winter spüren wir, dass unser Obergeschoss mehr geheizt werden muss als das Erdgeschoss, da die Außenwände im OG viel dünner sind. Wir haben aber immerhin profilierte Flächenheizkörper, die relativ groß sind, so dass wir mit relativ niedriger Vorlauftemperatur heizen können. Das wird vermutlich bei vielen Niedertemperatur-Gasheizungen so sein. An den Thermostaten unserer Heizkörper konnte die Durchflussmenge jedoch nicht eingestellt werden, so dass diese zwingend für den hydraulischen Abgleich gewechselt werden mussten.
Unser Heizungsbauer hat dann Ende Januar 2022 an 20 Heizkörpern Thermostatventile mit automatischer Durchflussregelung eingebaut, so dass sich der hydraulische Abgleich selbst stark vereinfacht hat. Anhand der Heizkörpergröße konnte nun der Durchfluss eingestellt werden, so dass das System automatisch abgeglichen wird. Somit haben wir jetzt ein System im Haus, bei dem wir den Wärmedurchfluss in zu kalten Räumen sogar selbst noch leicht nachregulieren können. Eine Heizlastberechnung haben wir allerdings immer noch nicht.
Wir haben dann später anhand unseres Gasverbrauchs abgeschätzt, wieviel Ersparnis der Abgleich gebracht haben könnte. Die Einsparung wird vermutlich zwischen 5% und 10% liegen. Wichtig war dabei aber auch, unsere Heizkörper mit einer Bürste zu reinigen. Dadurch wurden die Räume bei gleicher Vorlauftemperatur spürbar wärmer.