Es ist jetzt draußen recht kalt und unsere Wärmepumpe läuft zuverlässig und heizt unser Haus auf Wunschtemperatur. Der Winter ist jetzt hoffentlich bald halb rum, so dass wir eine erste Bilanz ziehen wollen.
Unsere Hoffnung ist, dass unsere Wärmepumpe im Vergleich zu unserer alten Gasheizung soviel weniger KWh (Strom zu Gas) benötigt wie es dem Verhältnis von Gas- zu Strompreisen entspricht. Dann würden wir durch unseren anteiligen Eigenverbrauch des PV-Stroms auf jeden Fall im Plus liegen. Dazu braucht man im Grundsatz zwei Kenngrößen: Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe (korrigiert um den Wirkungsgrad der Gasheizung) und das Verhältnis zwischen Strom und Gaspreis.
Beginnen wir mit letzterem. Leider sind beide Preise zurzeit über das Merit-Order-Prinzip gekoppelt, obwohl Ökostrom viel geringere Gestehungskosten hat als z. B. der Strom aus Gaskraftwerken. Die deutschlandweiten Durchschnittspreise von Strom und Gas für Neukunden lassen sich bei Verivox ansehen. Da man die Daten auch herunterladen kann, ist es relativ einfach, mit Excel das Verhältnis zwischen Strom- und Gaspreis darzustellen
Wir sehen, dass der Strompreis zurzeit ungefähr dreimal so hoch wie der Gaspreis ist, auch wenn es da regionale Unterschiede geben kann. Unter anderem aufgrund der steigenden CO2-Steuer wird sich das Verhältnis aber in den nächten Jahren vermutlich noch zu Gunsten des Strompreises verändern. Da ab 2024 geförderte Wärmepumpen mindestens eine Jahreszahl von drei haben müssen, kann aus wirtschftlicher Sicht somit gar nicht viel schiefgehen. (Bei unserem Förderantrag in 2022 war noch eine Jahresarbeitszahl von 2,7 zulässig.)
Wärmepumpenstrom wäre zwar mittlerweile in unserer Region noch ca. 20% preisgünstiger als Haushaltsstrom, der Bezug ist für uns ja aber leider nicht möglich.
Nun zu unseren Daten: Die Wärmepumpe arbeitet effizienter, wenn es draußen wärmer ist. Damit dürfte die Jahresarbeitszahl in kälteren Wintern schlechter ausfallen. Unsere erste echte Jahresarbeitszahl werden wir aber erst am Ende der Heizperiode bestimmen können. Jetzt können wir aber bereits das reale Verhältnis von früherem Gasverbrauch und aktuellem Stromverbrauch in Abhängigkeit von der Außentemperatur bestimmen.
Die orangefarbenen Punkte zeigen die Schätzung unseres Gasverbrauchs der alten Niedertemperaturgasheizung anhand der langjährigen Mittelwerte. Die blauen Punkte zeigen Berechnungen anhand der wöchentlichen Verbräuche der Wärmepumpe und der wöchentlichen mittleren Außentemperatur. Die Daten sehen bereits recht vielversprechend aus. Bei -2,5°C Außentemperatur lag das Verhältnis immerhin noch bei 2,5, sonst sogar deutlich über 3.
Wie hoch der Anteil an selbst erzeugtem PV-Strom ist, lässt sich zurzeit noch nicht sagen. In dieser sehr kalten Woche hat unsere PV-Anlage nur insgesamt 12 KWh Strom erzeugt, die komplett selbst verbraucht wurden. (Zum Vergleich: In Sommermonaten kann unsere PV-Anlage durchaus 200 KWh pro Woche erzeugen.)