Beratung

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Wir begannen also einerseits selbst zu recherchieren, andererseits uns um Beratungsangebote zu Wärmepumpen zu bemühen. Heizungsbetriebe in der Umgebung zu finden, die Wärmepumpen installieren könnten, war im Jahr 2022 extrem schwierig. Wärmepumpenhersteller teilten uns mit, dass sie keine Fachbetriebe in der Nähe nennen könnten, ein Heizungsbetrieb der Heizungen eines namhaften Wärmepumpenherstellers verbaut, kam zumindest einmal vorbei, hat sich dann aber nie wieder gemeldet, andere Heizungsbetriebe kamen, obwohl versprochen, nicht einmal bei uns vorbei.

Bei der Recherche zu Wärmepumpen im Altbau stieß ich aber immerhin auch auf die Studien vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, die belegen, dass Wärmepumpen auch im Altbau sinnvoll sein können. Außerdem fühlte ich mich noch bestärkt durch die Ausführungen von Prof. Quaschning zur Wärmewende.

Klar war uns aber auch, dass die Umrüstung auf Wärmepumpe schnell sehr teuer werden könnte. Energetisch mag eine Erdwärmepumpe am sinnvollsten sein, bei unserem Bestandsgebäude schied diese Alternative aus Kostengründen schnell aus, ähnliches galt für eine Wasserwärmepumpe. Eine Erdwärmepumpe wäre vermutlich bei uns auch technisch gar nicht möglich, da wir in einem Wasserschutzgebiet wohnen.

Im Jahr 2021 hat unsere Gemeinde die Einschaltung von Energieberatern gefördert, indem sie Gutscheine für den sonst notwendigen Eigenanteil von 20€ ausgestellt hat. Wir haben uns dann mit diesem Gutschein Ende 2021 um einen Energieberater bemüht.

Anfang 2022 kam dann ein Energieberater der Verbraucherzentrale vorbei, der bei uns sowohl einen Gebäudecheck als auch eine Beratung zum Heizungstausch durchgeführt hat. Er hat zunächst bemängelt, dass unsere Fassaden nicht hinreichend gedämmt seien, unsere Fenster nicht auf dem neuesten Stand seien und auch unser Keller nicht gedämmt wäre. Da wir in einem schönen alten Haus mit bauzeitlicher Fassadengestaltung von 1905 wohnen, stand für uns aber von vornherein fest, dass wir die Fassade möglichst nicht mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen wollen. Außerdem würden die Investitionskosten dadurch vermutlich soviel höher werden, dass fraglich ist, ob bzw. wann sich das jeweils armortisiert haben würde.

Der zweite Teil der Beratung widmete sich dann dem Heizungstausch. Der Berater ließ sein Programm mit unseren Eckdaten alle möglichen Varianten durchrechnen. Da wir (seit 2013) eine 8,14 KWp-PV-Anlage auf unserem Dach haben, generierte sein Programm dann einen grünen Haken bei der Luft-Wasser-Wärmepumpenheizung. Damit stand für uns fest, dass wir unser Wärmepumpenprojekt angehen wollen.

Die CO2-Emission von 340 kg/Jahr entsprach unseren Vorstellungen und die Investitionskosten fanden wir vertretbar, auch wenn sich später herausstellen sollte, dass diese Kosten im Jahr 2023 nicht realistisch sein würden.

Der Energieberater wies uns noch auf zwei weitere wichtige Punkte hin. Ein hydraulischer Abgleich wäre bei einer Wärmepumpe unverzichtbar und bei alten Häusern kann ohne größeren Aufwand eine Einblasdämmung den Energiebedarf des Hauses reduzieren.

Es blieb aber nach der Beratung die Frage offen, ob wir eine hinreichend starke Wärmepumpe zu einem vertretbaren Preis eingebaut bekommen würden. Unsere aktuelle Gasheizung war für eine Heizlast von 29 KW ausgelegt und damit vermutlich deutlich überdimensioniert.

Deshalb versuchte ich, selbst die erforderliche Leistung abzuschätzen. Die Webseite https://www.energieausweis-online-erstellen.de/blog/wie-die-gebaeudenutzflaeche-beim-energieausweis-berechnet-wird/ half mir dabei, die Gebäudenutzfläche zu berechnen. Je nach angewendeter Methode kommt man dann auf 234 oder 300 qm. Mit Hilfe der Webseiten https://www.energie-experten.org/heizung/heizungstechnik/heizungsanlage/ und https://www.sbz-online.de/waermepumpe/dimensionierung-worauf-es-bei-der-auslegung-einer-waermepumpe-ankommt bin ich dann auf eine Heizleistung von 14,1 KW für die Heizleistung ohne und 16,4 KW für die Heizleistung mit Warmwasserbereitung gekommen. Eventuell könnte also eine 16KW-Wärmepumpe reichen. Klar war aber, dass wir noch weitere fachliche Expertise benötigen würden.

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