Seit einiger Zeit beobachte ich nun, wie unsere Wärmepumpe mit der zunächst eingestellten Heuristik funktioniert. Einiges habe ich sehr bald geändert. Die Absenkung um 1 Grad während der Strompreisspitzen führte nicht zu einer geringeren Leistung der Wärmepumpe in dieser Zeitspanne. Deshalb habe ich die Heizkurve nun in dieser Zeit um 5 Grad abgesenkt. Bei genauerer Betrachtung der Strompeisentwicklung über den Tag erscheint eine Nachtabsenkung auch nicht mehr sehr sinnvoll, auch wenn eine Wärmepumpe nachts möglicherweise weniger effizient laufen sollte. Insofern konzentriere ich mich nun darauf, möglichst wenig Strom während der Strompreisspitzen zu beziehen. Dies scheint zumindestens jetzt in der Übergangszeit ganz gut zu funktionieren, wie in der Grafik zu sehen ist, die den 18. und 19. Oktober zeigt.
Wir sehen aber auch, dass die Warmwasserbereitung angepasst werden muss. Wenn wir relativ wenig Warmwasser verbrauchen, reicht eine einmalige Warmwasserbereitung um die Mittagszeit mit Solarstrom (links im Bild), wenn aber zwischenzeitlich zum Beispiel jemand badet, kann die Wasserbereitung zu unterschieedlichen Zeiten ausgelöst weden. In der Grafik ist zu sehen, dass das hier genau während der Strompreisspitze passiert. Deshalb werde ich die Solltemperatur während der Strompreisspitzen nun auf das notwendige Maß reduzieren. Eine sehr erfreuliche Beobachtung ist, dass die Heizkörper während der Strompreisspitzen wirklich kalt werden, die Raumtemperatur aber nicht absinkt. Ich werde beobachten, ob das im Winter, wo wir den meisten Heizstrom beziehen, dann auch noch so sein wird.
Sollte das wirklich so funktionieren, würden in unserem Fall programmierbare Thermostate gar keinen Sinn machen, da diese ja die Raumtemperatur effektiv absenken sollten, was aber gar nicht in unserem Sinn ist. Folgt man der Seite co2online.de würde unser Einsparpotential mit programmierbaren Thermostaten ohnehin nur zwischen 2% und 6% liegen, da wir unsere Heizung bewusst nutzen und über neue Thermostate verfügen. Dem gegenüber würden bei unseren 20 Heizkörpern Anschaffungskosten von vermutlich rund 500€ anfallen.
Am 27. Oktober erfolgte die Umstellung auf WInterzeit. Unsere Wärmepumpe musste ich manuell umstellen und damit auch sämtliche Zeitpläne anpassen. Während die Sonne die Umstellung auf Winterzeit ja nicht mitmacht, scheint die Strompreisentwicklung dies aber doch zu tun. Ich habe in diesem Zusammenhang nun auch unsere Heizkurve generell um ein Grad gesenkt (Außentemperatur <= -14°C: 46°C Vorlauftemperatur, Außentemperatur >= 18°C: 26°C Vorlauftemperatur, dazwischen linearer Verlauf mit einer Neigung -20/32). Unsere neue Heuristik sieht deshalb nun wie folgt aus:
Uhrzeit | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 |
Strompreis | – | – | – | + | + + | + | + | – | – | – | + | ++ | ++ | + | + | |||||||||
PV-Ertrag | + | + + | ++ + | +++ | +++ | ++ | ++ | + | ||||||||||||||||
Warmwasser | 45 | 45 | 45 | 45 | 45 | 45 | 40 | 40 | 40 | 40 | 40 | 40 | 58 | 58 | 58 | 58 | 58 | 40 | 40 | 40 | 50 | 50 | 50 | 50 |
Vorlauf | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -4 | -4 | -4 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -4 | –4 | -4 | 0 | 0 | 0 | 0 |